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00:00:06: Jeden letzten Freitag im Juli wird der Systemadministrator Appreciation Day, kurz SysAdmin Day, gefeiert.
00:00:13: Ein Tag, der 2000 ins Leben gerufen wurde, um das tägliche Engagement der Systemadministratoren zu würdigen. Doch wer sind die SysAdmins und warum sind sie so wichtig?
00:00:23: Hallo und herzlich willkommen bei Inside IONOS, mein Name ist Thilo Haertel und in der heutigen Folge wollen wir diese Fragen klären.
00:00:29: Hat mein Gast begrüße ich daher Dominic Kis, SysAdmin im Operations Center bei IONOS.
00:00:35: Hallo Dominik! Hey Thilo! Was muss man tun um Sysadmin werden?
00:00:40: Gibt's da einen klassischen Werdegang? Also prinzipiell der klassischen Werdegang in der IT ist relativ breitgefächert. Das geht entweder über das Studium Technische Informatik, Angewandte Informatik, es geht um die Ausbildung zum Fachinformatiker oder es gibt eben den Quereinstieg. Es gibt
00:00:54: ziemlich viele Quereinsteiger, also bei uns in dem Bereich gab's auch mal ein gelernten Maler und Lackierer der bei uns angefangen hat.
00:01:00: Ich habe ganz klassisch Ausbildung gemacht damals, extern, also nicht bei IONOS, und bin dann zu IONOS gewechselt und bin persönlich der Meinung, das ist eigentlich ein cooler Arbeitgeber
00:01:07: Welche Aufgaben hat ein Systemadministrator?
00:01:11: Also beim Systemadministrator kommt es stark drauf an in welcher Firma man jetzt ist. Wenn es jetzt ein kleines Unternehmen ist, das irgendwie aus zehn Leuten besteht, wo man eingestellt wird, um ein bisschen die IT Komponenten zu verwalten und generell so die EV Tätigkeit,
00:01:22: da tut man in der Regel fast alles alleine, oder zumindest wenn man Kollegen hat oder es
00:01:25: kleines IT Team gibt, dann baut man dort vom Active Directory über die gesamte Benutzerverwaltung, alle Datenbanken, die Rechner. Also da macht man alles von Hardware über Software. Wahrscheinlich muss man auch einzelne Dinge selbst programmieren oder skripten.
00:01:39: Und in einer größeren Firma kann man sich besser auf Dinge spezialisieren, also die haben ja meistens ein spezielles Team, das sich in ihrem Kerngeschäft extrem gut auskennt. Also bei uns zum Beispiel, wir haben ein Team, das
00:01:49: Big Data macht, das zum Beispiel Infrastruktur von Big Data hinstellt, dann haben wir Teams die Applikation verwalten, die kennen sich
00:01:55: verdammt gut mit den Applikationen aus, und der SysAdmin ist so ein bisschen... Es gibt viele SysAdmins, die Engineeringtätigkeiten machen, weil es einfach nicht anders geht oder weil es einfach nicht genügend Leute gibt in so einer Firma. Bei uns glücklicherweise, sind wir ne IT Firma und
00:02:09: haben die Möglichkeit, dass sich die Leute oder die SysAdmins spezialisieren, also die meisten SysAdmins kümmern sich um die Server und die Systemebenen.
00:02:15: Hauptsächlich Systeme konfigurieren, Netzwerk am Server, Troubleshooting, also wenn es kaputt ist.
00:02:21: Das gliedert sich auch wieder auf in Dev Ops, also macht man Developmentbetrieb
00:02:25: dann hat man SysAdmins, die die ganze Zeit Projekte machen und Sachen hochziehen, das dann an den Betrieb übergeben, der das dann betreibt. Wir sind z.b. ein reines Betriebsteam. Das sind alles Tätigkeiten in Systemadministrator durchführt.
00:02:35: Du hast jetzt schon gerade dein spezielles Team erwähnt, das ist ja das System Operations Department bei IONOS. Was ist da so ein bisschen die Besonderheit, vielleicht kannst du
00:02:44: kurz darauf eingehen.
00:02:45: Wir betreuen quasi systemseitig die ganzen Server bei uns im Rechenzentrum, das sind an die 90.000 Server, und sämtliche Dienste, die drauf laufen, von der gesamten Firma also, nicht nur von IONOS. Darunter fällt auch die 1 & 1 Telecommunication SE, dann unser Portal Mail & Media Geschäft, das betreuen wir systemseitig komplett. Also es gibt Teams die machen vieles selbst. Da
00:03:05: ist es nicht gebraucht, dass wir unbedingt viel tun bei denen. Wir übernehmen quasi nur das Monitoring für die und sagen denen, hey, da ist was kaputt,
00:03:11: schaut euch das mal bitte an, hier, das sind die Logfiles dazu, das und das steht da drin. Wir leisten da schon eine gewisse Vorarbeit für die und machen ihnen das Leben leichter. Und wie sieht
00:03:19: das Tagesgeschäft bei euch aus? Gibt's sowas wie einen typischen Alltag? Also einen typischen Alltag, das ist ganz interessant, mal zu sehen oder zu hören, den gibt's bei uns tatsächlich eigentlich nicht.
00:03:29: Vorstellen kann man sich das bei uns im Operations Center wie eine Berufsfeuerwehr, als schönes Beispiel, oder die Leitstelle der Berufsfeuerwehr.
00:03:35: Wir haben unser normales Tagesgeschäft, also es sind eigentlich immer Alarme da, die wir bearbeiten und bearbeiten können.
00:03:40: Zwischenzeitlich kommen dann auch irgendwelche größeren Störungen, irgendwelche größeren Ausfälle, das bündelt sich quasi immer meistens alles bei uns als Single Point of Contact für, ja, für eigentlich die ganze Firma und auch für Kunden. Wir haben zwar direkt kein Kundenkontakt, aber der Support kommt auch an uns ran und bekommt von uns dann auch die Informationen die er braucht, um den Kunden ist es sinnvoll auch Infos zu geben warum z.b. sein Hosting gerade nicht funktioniert wenn wir eine Großstörung haben.
00:04:03: Und wie ne Berufsfeuerwehr sind wir 24/7 da, also 365 Tage im Jahr sitzt bei uns prinzipiell immer jemand.
00:04:09: Also sowohl jemand der Netzwerk macht, also Network Operator, als auch jemand, der auf der Systemebenen Dinge und Sachen tut, also quasi der klassische SysAdmin.
00:04:18: Da suchen wir übrigens auch eigentlich immer Leute. Man muss halt Lust drauf haben, Schicht zu arbeiten, also wir haben wirklich auch Frühschicht, Spätschicht, Nachtschicht, wie gesagt 365 Tage im Jahr, egal ob Weihnachten ist, egal welcher Feiertag, bei uns wird immer die Fahne der 1&1 hochgehalten.
00:04:31: Wie viele Leute sind es dann in so einer Schicht, dass man so sich die Größenordnung vielleicht müssen vorstellen kann?
00:04:36: Also wir haben meistens einen für die Systemebenen bei uns sitzen, dann haben Sie noch einen fürs Netzwerk sitzen und gesondert sitzt
00:04:42: in der Regel jemand noch dabei, der beides kann, also um z.b. bei Ausfällen den anderen irgendwie aufzufangen, also dass wir nicht irgendwie komplett stillstehen und keiner mitbekommen würde wenn jetzt
00:04:52: irgendwas Größeres ausfällt. Du hast es ja wie ne Leitstelle beschrieben, aber kannst du vielleicht jetzt
00:04:57: den Ort so ein bisschen beschreiben, den Leitstand für unsere Zuhörer? Wer schon mal in einer Leitstelle von der Feuerwehr war, der wird sich vermutlich auch an die großen Bildschirmen erinnern, die vorne an der Wand hängen. Ähnlich sieht bei uns auch aus. Wir haben eine ziemlich große Monitorwand,
00:05:10: kann man schon fast sagen, die uns leider die Aussichten bisschen kaputt macht Richtung Bahnhof, aber darauf sehen wir die wichtigsten Systeme, die wichtigsten Alarme, die kommen direkt dort auf die auf die Monitorwand, auch wichtige Infos, Incidents, die gerade offen sind. Wir sehen Changes, wir haben eine komplette Übersicht über den DDoS Proxy, unsere Shared Hosting, über unser Dedicated Hosting
00:05:28: bzw. alles was managed ist, kommt auf jeden Fall bei uns durch. Da können wir uns eigentlich mit einem Blick so einen groben Status abholen was gerade in der Firma abgeht
00:05:36: und würden auch relativ schnell Störungen erkennen. Wie viele Leute sind jetzt konkret im Operations Center?
00:05:41: Also wir sind aktuell 16 Leute, plus wir haben noch jemand Neues eingestellt, also insgesamt sind wir dann ab November 17 Leute wieder.
00:05:48: Das ist genau die Anzahl, die man zufälligerweise braucht um ein Schichtteam vernünftig zu betreiben. Du hast jetzt gerade schon das Thema Störung erwähnt. Wie bemerkte ihr denn genau die Störung und was passiert dann konkret, wenn eine Störung oder eine Fehlermeldung festgestellt wird?
00:06:01: Also jedes Team, bzw. auch teilweise bereichsübergreifend, die nutzen ihre eigenen Monitorsysteme, also größtenteils verbreitet in der Firma sind, glaube ich, Icinga und CheckMK. Die senden ihre Alarme dann direkt
00:06:11: an unser zentrales Monitoring-Tool und das zeigt uns eigentlich nur die Alarme auf. Also, dass wir nicht auf irgendwie 100 Systeme gleichzeitig drauf springen müssen und schauen müssen, ist da was kaputt,
00:06:20: da geht nämlich schnell was unter. Dafür haben wir ein zentralisiertes Tool, das uns das alles schön anzeigt, das hat auch ein Haufen Features. Und darüber sehen wir in der Regel
00:06:27: bevor der Kunde merkt, da eine Störung, dass wir da entgegenwirken müssen. Also das kann z.b. sein, Shared Hosting hat ein Problem mit dem Webserver, dann sehen wir, dass ein Webserver-Problem aktuell in
00:06:38: Cluster XY ist. Wir gehen da drauf, schauen uns das an, gucken ob es beheben können, und ansonsten schwenken wir es einfach auf die andere Seite. Wenn es nicht behebbar ist oder wenn es irgendwas Größeres wäre z.b. ein Hardware-mäßig ein Problem, jeder kennts, RAM Riegel gehen ab und zu kaputt, Festplatten gehen sehr oft kaputt, also das du das ist auch völlig
00:06:53: normal, dass die irgendwann kaputt gehen. Das ist ja irgendwie für uns eigentlich eher ein Verbrauchsmaterial, die Festplatten,
00:06:57: und da beauftragen wir dann den Rechenzentrum Service, also Data Service Run, und die sind quasi unsere wichtigste Schnittstelle, weil ohne den RZS wird quasi die Firma irgendwann stillstehen
00:07:09: Das heißt die sind
00:07:10: in den Rechenzentren auch 24/7 vor Ort. Genau, das ist das zweite und, ich glaube, in der IONOS das einzigste 24/7 Team neben uns,
00:07:19: und die sind quasi, jeder kennt Remotehands, das sind unsere Remotehands im Rechenzentrum, die fahren auch die ganzen Locations ab in Deutschland von Karlsruhe aus, zumindest die die von Karlsruhe aus erreichbar sind. Ich mein USA das ist jetzt,
00:07:30: da lohnt sich doch richtig rüber zu fliegen nur um die Platte zu tauschen, aber in den USA, z.b. auch einen eigenen Data Center Service, der uns quasi auch dahingehend genauso unterstützt wie in Deutschland.
00:07:40: Und wie stellt ihr sicher, dass der Leitstand eben immer besetzt ist? Was würde z.b. passieren, wenn alle aus einer Schicht krank sind, oder wird dann eine Zeit lang einfach, werden dann die Systeme nicht überwacht? Unter uns, ich hoffe, dass tatsächlich niemals eine ganze Schicht ausfällt.
00:07:53: Das hat den Hintergrund, dass, also einen kann man auffangen aktuell, das ist gar kein Problem.
00:07:58: Wenn es mehrere werden, wirds ein größerer Aufwand, also wir haben das Glück, dass wir auch Kollegen in den USA haben, die dann Netzwerk-mäßig auch in der Zeit übernehmen können. Die übernehmen dann das Netzwerkmonitor von uns, und systemseitig haben wir auch die Möglichkeit auf Springer zurückzugreifen, die dann
00:08:12: also die sind aus der Schicht pro Tag heraus, bei denen klingelt dann das Telefon, wenn z.b. eine Schicht ausfallen würde, mit der Frage, hey, da fällt ne Schicht aus
00:08:19: kannst du mal vorbeikommen, dass wir da auf jeden Fall auf der sicheren Seite stehen. Und
00:08:23: für den Fall, dass eine Schicht bei uns wirklich ausfallen würde, müssten wir jedes Team einzeln beauftragen mit, hey, schaut mal bitte auf euer Monitoring. Das wäre nachts der Supergau, weil ich glaube nicht, dass die anderen SysAdmins, die nicht Schicht arbeiten, Lust haben, ihren Laptop aufzuklappen nachts und
00:08:37: 8 Stunden nachts zu arbeiten und noch mal acht Stunden in der Firma zu arbeiten, das ist auch nicht nett und nicht schön.
00:08:43: Also da ist halt wirklich für uns der Vorteil, wir haben als Springer, die springen dann ein und die machen normales Tagesgeschäft mit, die kommen aber nicht zu den Schichtzeiten, also nicht um 7 Uhr, nicht um 15 Uhr, nicht um 23 Uhr, außer sie werden eingesetzt, weil ne Schicht fehlt.
00:08:54: Habt ihr auch die Möglichkeit, remote zu arbeiten, oder müsst ihr auch immer eigentlich vor Ort sein?
00:09:00: Also prinzipiell die Möglichkeit remote zu arbeiten, die gibt's bei uns, die wird aber nicht so gerne genutzt
00:09:05: aufgrund dessen, wir haben ja die Monitor, also unserem Moniwall, um sich den Status abzuholen, die hat man zu Hause nicht und das ist ein riesen Problem.
00:09:11: Um auch noch mal eine Schwenk rüber zu den Netzwerkern zu machen, also die Netzwerker haben halt die Kameras, die kriegen auch mit, wenn jetzt zum Beispiel im Rechenzentrum einem vom Data Center Service was passieren sollte, was hoffentlich nie vorkommt und nie vorkommen wird bei uns. Dann können die auch direkt schauen was da los ist, z.b. wenn jetzt auch
00:09:25: Batterien brennen, ein Server brennt, das ist ja durchaus alles eine Möglichkeit. Ich mein, wir arbeiten hier mit Strom und da kann auch mal was passieren. Wenn wir es gerade schon drüber hatten über die Kameras, wir hatten z.b. auch vor
00:09:36: ich weiß nicht ganz genau wann es war, da hatten wir z.b. mal einen Brand im Rechenzentrum, das hat niemand mitbekommen, weil wir hatten keinen Ausfall, wir hatten 0 Ausfall, weil unsere Löschanlage innerhalb von 30 Sekunden plus minus, ich hoffe keiner vom RZS hört zu, weil die werden mich jetzt korrigieren, oder vom DCI.
00:09:52: Jedenfalls da hatte, ein Batterieblock hatte da ein Problem und warum auch immer hat's geraucht und man hat exakt 2 Minuten gesehen, dass nichts passiert,
00:10:00: und in 2 Minuten hat man wieder alles gesehen und es war nichts. Also es war die Argon-Löschanlage hat ausgelöst und es war quasi, man konnte auf der Kamera schön beobachten wie ein wenig Rauch steigt auf, Argon-Löschanlage löst aus, alles ist kurz neblig, der Nebel verzieht sich, alles ist wieder
00:10:13: ohne Probleme möchte ich nicht sagen, aber wir haben kein Ausfall gehabt. Also da sieht man auch, dass die Konzepte, die wir in den Rechenzentren haben, ich habe nämlich übrigens gesehen, hab mich schlau gemacht
00:10:20: in eurer Folge über unser Rechenzentrum, was der Stefan Mink erzählt hat. Die Konzepte sind gut, die sind da und die funktionieren. Angenommen es gibt jetzt einen Stromausfall hier im Gebäude bei eurem Leitstand, wie funktioniert dann die Arbeit?
00:10:32: Als das Operations Center gegründet wurde, waren wir noch am Standort in der Brauerstraße und es übrigens ganz witzig da sind die
00:10:40: extra Säulen eingezogen wurden ins Gebäude, weil sonst das Dach die Last von denen Dieselaggregaten nicht ausgehalten hätte, das ist super interessant zu sehen, die stehen an sehr merkwürdigen Stellen teilweise.
00:10:51: Und jenes haben wir auch hier, am Hauptbahnhof, wir haben auch Aggregate auf dem Dach, die sind aber nicht vorgeheizt, weil fürs Rechenzentrum müssten sie vorgeheizt sein, dass sie wirklich innerhalb von
00:11:02: kürzester Zeit anspringen und anlaufen. Wir sind in der Brauerstraße gepuffert gewesen mit einer USV, sind das hier auch, also wir haben verschiedene Steckdosen, die orangenen sind die, die übers USV gehen und quasi unterbrechungsfrei
00:11:14: uns den Strom liefern bis die Aggregate anspringen würden. Also, das heißt dahingehend sind wir auf der sicheren Seite und könnten jederzeit ohne Probleme weiterlaufen. Den Fall gab es übrigens mal vor ein paar Jahren, aber da war in Karlsruhe mal ein sehr, sehr großer Stromausfall und die Krankenhäuser hatten Strom,
00:11:27: und das 1&1 Logo bei uns. Also die 1&1 hatte noch Strom, weil wir den selbst erstellen konnten. Das hat man wirklich von überall gesehen, ganz Karlsruhe dunkel, nur Krankenhäuser leuchten, Feuerwehr, Polizei leuchtet
00:11:37: und die 1&1.
00:11:38: Kannst du vielleicht mal kurz zurück gehen und erzählen, wie und warum diese zentrale Leitstelle gegründet wurde? Gegründet wurde der Leitstand
00:11:47: vor vielen, vielen Jahren aus dem Data Center Service raus, also vom RZS, unsere Rechenzentrums-Kollegen
00:11:54: über die wir vorhin schon mal kurz gesprochen hatten, und zwar hatten die nicht nur die Aufgabe im Rechenzentrum Sachen zu reparieren und tauschen, sondern es ist auch irgendwie in denen ihren Bereich gefallen
00:12:04: Einzelkunden-Probleme von den Managed Servern auch so ein bisschen mitzuzumachen und auch auf der auf der Kommandozeile einiges zu tun, wobei man da dann gemerkt hat, das sprengt den Arbeitsaufwand komplett.
00:12:16: Also ein Rechenzentrumstechniker bei uns ist schon gut ausgelastet mit der Arbeit, die wir aktuell haben. Alles was da zusätzlich
00:12:22: auf so einer Ebene dazu kommen würde, hätte den Rahmen massiv gesprengt, und da ist man auf die Idee gekommen, da einer der Kollegen vom RZS damals gesagt hat, naja, eigentlich müsste man da was Vernünftiges machen,
00:12:32: und daraus ist dann quasi das heutige Operations Center raus gegründet worden. Wir haben auch uns immer seit der Gründung eigentlich bis wir an den Hauptbahnhof gezogen sind, das Büro mit den
00:12:41: Rechenzentrums-Kollegen geteilt, das war super angenehm, weil man hatte diesen direkten Kontakt, das war eine super Sache. Man konnte rüber laufen und sagen, hey, da ist was kaputt, könnt ihr vielleicht ein bisschen schneller dahin laufen. Also nicht irgendwie um die Leute zu nerven, sondern weil es tatsächlich Sachen sind, naja man möchte, man macht ein Ticket bei denen auf, man weiß, wenn man da jetzt sofort hin läuft, dann ist es schöner für den Kunden, und so hat man dann halt den kurzen Dienstweg meistens benutzt, um denen nicht unbedingt die Tickets mit der größten Prio aufmachen sondern
00:13:06: über den kurzen Dienstweg. Jeder, der in einem größeren Konzern arbeitet, wird wissen von was ich spreche.
00:13:12: Daraus ist er gegründet worden und dann sind viele Fachabteilungen auf die Idee, wenn wir Alarme bei denen einliefern, und
00:13:18: da bin ich jetzt noch mal ganz kurz bei unserem Tagesgeschäft, dann haben wir die Möglichkeit zu sagen, hey, wir brauchen jetzt noch mal Unterstützung von den Administratoren, die die Systeme wirklich komplett kennen, weil sie mit gebaut haben. Das muss man auch dazu sagen, wir betreuen unglaublich viel, wir haben massive
00:13:33: also wir sind unglaublich divers was das angeht, was dieses Thema angeht, und da ist es nahezu unmöglich sich auf jedem System 100% auszukennen, das ist,
00:13:42: in meinen Augen, glaube ich, sogar fast unmöglich. Ud da wir wirklich alles von Mail über Shared Hosting, VoIP, betreuen, haben wir da auch immer die Möglichkeit die Bereitschaft anzurufen und da ist man dann auf die Idee gekommen, hey, der SOD bzw.
00:13:56: das Operations Center, damals hieß es noch SOD, das war er Anfangsname SysAdmin of the day, derjenige, der das Telefon hatte, hatte die Verantwortung über dieses Thema. Das ist das was, glaube ich, im RZS damals, ich hoffe, ich sag's richtig liebe alte Kollegen, wenn ihr das hört bitte
00:14:09: seid nett zu mir jetzt noch, ne, der hatte das Telefon, der musste alles tun. Der musste alles überwachen, der hat das ganze System-Zeug gemacht und dann hat sich der Namen bisschen eingebürgert
00:14:18: mit SysAdmin of the Day. Eigentlich hieß es, glaube ich, irgendwann System Operations Department, den Name kannte glaube ich fast keiner, kennt
00:14:26: bis heute fast keiner in der Firma. Man hat es immer SOD genannt. Und ja, da ist man dann dazu gekommen, naja, man braucht sowieso noch einen Ansprechpartner, auch weil wir kritische Infrastruktur sind fürs BSI, für Behörden sind wir z.b. auch in Single Point of Contact, also da
00:14:39: kommen allerlei Anfragen zu uns rein.
00:14:41: Dann gibt sie auch diese Geschichten von der Bastard Operator from Hell. Ist da was wahres dran? Kannst du da vielleicht eine lustige Anekdote erzählen? Könnte ich.
00:14:50: Tue ich aber glaube ich nicht, weil, also da ist tatsächlich schon einiges dran, also wir bekommen auch allerlei merkwürdige Anrufe, wenn irgendwas in der Firma nicht funktioniert und der IT Service z.B. noch nicht da ist, also IT Service, unser interner Helpdesk,
00:15:05: dann rufen die Leute meistens bei uns an, weil der SOD ist ja immer da und den kann man ja damit, den kann man ja fragen, vielleicht wissen die was. Meistens können wir auch weiterhelfen.
00:15:14: Also was Wahres ist da schon dran, dass man viele, unnötig möchte ich nicht sagen, weil
00:15:19: unnötig sind die Anrufe in 99% der Fälle nicht, aber man bekommt allerlei Kuriositäten mit, was manche Leute so bei uns in der Firma treiben.
00:15:29: Da ihr euch ja weiterbildet stetig, und du auch gesagt, dass die Systeme sich immer weiterentwickeln und dass die IT eigentlich immer im Wandel ist,
00:15:38: wie wird sich das Operations Center weiterentwickeln? Also an sich, das Operations Center, unsere Arbeit, wird, hoffe ich,
00:15:46: sich nicht groß verändern weil das wäre
00:15:49: merkwürdig, wenn wir auf einmal keine Schicht mehr machen müssten und ich jetzt deinen Job mit PR machen müsste. Aber Spaß beiseite, ja,
00:15:56: IT ändert sich nahezu täglich. Wir sind ein relativ großer Konzern, wir nutzen die Dinge, die schon erprobt sind und von daher wandelt sich das jetzt nicht so ultraschnell.
00:16:06: Dinge, die sich tatsächlich wandeln, das sind sind dann neue System, die dazu kommen mit neuen Technologien.
00:16:11: Die muss man, also man weiß ja, während die aufgebaut werden, weiß man ja darüber Bescheid, hey, wir bauen jetzt Dinge mit Docker, Kubernetes, mit Hdup, was weiß ich was es noch alles für Technologien gibt
00:16:20: Da bildet man sich tatsächlich dann auch in die Richtung weiter, also man schaut sich die Sachen an.
00:16:24: Das ist durchaus sowieso immer ganz gut in der IT, sich auch mal umzugucken, was macht so der Rest, was sind so die Best Practices von anderen
00:16:31: Firmen oder bei irgendwelchen Technologie-Stacks. Wir sprechen ja heute miteinander, weil Systemadministrator Appreciation Day stattfindet. Was bedeutet der Tag denn für dich?
00:16:41: Also konkret für mich, ich habe jetzt echt lange überlegen müssen, ich habe wirklich mir auch den Kopf darüber ein bisschen zerbrochen, was es genau bedeutet, aber an sich,
00:16:48: ich möchte nicht für mich sprechen, weil für mich ist es eigentlich ein ganz cooler Tag, weil mal die Arbeit von den Sysadmins wertgeschätzt wird.
00:16:55: Bezogen jetzt auf einen kleineren Betrieb ist die EDV meistens das kleinste Glied in der Kette. Was die sagen ist meistens egal, das interessiert eigentlich keinen, außer an dem Tag. Da werden sie auch mal gefeiert, da spendiert mal gefühlt jeder irgendwie ne Pizza oder der Teamleiter spendiert
00:17:09: mal ne Eiscreme oder sowas. Es wird oftmals nur auf der IT rumgehackt mit, ja, man sieht nicht was die arbeiten, man sieht das nicht, dies das blablabla.
00:17:18: IT ist halt einfach, wenn es funktioniert es ist ganz toll, das interessiert eigentlich keinen, und wenn es kaputt geht, dann sind alle, oh, es ist irgendwas kaputt und die IT ist schlecht und da stimmt ja meistens nicht.
00:17:28: Aber das ist halt so ein bisschen, ich weiß nicht ob es die Klischees heute noch gibt, ich glaub schon, also in den
00:17:34: ich mache z.b. IT bei uns in der Feuerwehr, da ist es exakt so. Wenn es läuft, interessiert es keinen, und wenn es kaputt ist, sind alle am rotieren. Und der Tag ist einfach so,
00:17:43: ja, das ist eine super Wertschätzung. Die ist, du hast gesagt 2000 ist es passiert, das sind jetzt auch schon 22 Jahre jetzt, ich hätte gedacht den gibt's länger.
00:17:50: Aber, ja, es ist halt die Wertschätzung und das sehen auch die ganzen Führungskräfte bei uns, die dann wirklich auch sagen, hey, wir holen jetzt mal Pizza und stellen Pizza hin und jeder der Lust hat, Pizza zu essen, kann vorbeikommen zum Pizza essen.
00:18:02: Es ist halt einfach eine nette Sache, wo man auch mal der IT zeigt, hey, ihr seid wichtig, wir wissen, dass ihr da seid, und auch bisschen so die Awareness geschaffen wird für unsere
00:18:10: Systemadministratoren. Und es sind ja nicht nur SysAdmins, ich würde jetzt eher sagen, das könnte man auch auf die ganze IT ausweiten.
00:18:16: Also, es trifft ja auch Network Engineers, Network Architect, eigentlich alle die in der IT arbeiten. Das heißt halt SysAdmin Day, aber
00:18:24: die machen auch quasi SysAdmin-Dinge, nur auf Netzwerkebene. Vielen Dank für das Gespräch! Sehr gern.
00:18:30: Ich würde mich freuen, wenn Sie auch das nächste Mal wieder dabei sind. Kommentieren Sie gerne, wie in diese Folge gefallen hat und schreiben Sie uns natürlich ihre Vorschläge und Themenwünsche für die nächsten Ausgaben.
00:18:39: Am besten direkt unter dem Podcast oder auch über unsere Social-Media-Kanäle. Ich bedanke mich bei allen Systemadministratoren und allen Kollegen aus der IT für ihren unermüdlichen Einsatz.
00:18:49: In diesem Sinne happy SysAdminDay, vielen Dank fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal.
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