Oliver Hummel ist Vorstand der Naturstrom AG. Herr Hummel, was unterscheidet Naturstrom von anderen Stromlieferanten?
Ja, die Naturstrom AG ist ein Öko-Stromhändler der ersten Stunde, seit der Marktliberalisierung vor 20 Jahren gibt es uns unabhängiges Unternehmen und wir setzen von Anfang an nur auf erneuerbare Energien und vor allen Dingen auch auf den Zubau von erneuerbaren Energien. Das heißt, jeder Kunde, der zu uns wechselt, fördert auch den Neubau von neuen Erzeugungsanlagen.
Wie ist das Unternehmen damals entstanden?
Das Unternehmen ist entstanden von 16 Leuten aus dem Bereich der Umwelt und Verbraucherverbände, die gesagt haben: Jetzt gibt es die Chance dazu, einen unabhängigen Ökostrom-Händler zu gründen. Das gabs vorher ja gar nicht. Das war vorher alles monopolistisch in Deutschland geregelt. Da gab es die Stadtwerke und sonst niemanden. Und jetzt, wo das möglich wurde, damals, haben diejenigen eben gesagt, das ist die Chance, um den Kunden mal die Gelegenheit zu geben, sich bewusst für Ökostrom zu entscheiden.
Das Unternehmen ist entstanden von 16 Leuten aus dem Bereich der Umwelt und Verbraucherverbände, die gesagt haben: Eine Frage, die oft gestellt wird:. Wenn meine Wohnung oder meine Firma jetzt nicht direkt neben einem Windkraftwerk, einer Solaranlage, einem Wasserkraftwerk liegt. Bekomme ich dann wirklich Ökostrom geliefert, oder ist das nicht der übliche Kohle oder gar Atomstrom?
Ja, da muss man ein bisschen unterscheiden. Rein physikalisch ist es natürlich so: Der Strom geht immer den Weg des kürzesten, des kleinsten Widerstandes. Das heißt, das können Sie nicht beeinflussen das einzelne Elektron. Wenn Sie also direkt neben dem Kohlekraftwerk sind, dann kriegen Sie den Strom aus dem Kohlekraftwerk. Daran ändert auch kein Vertrag was. Aber die Idee des Ökostrom-Handels ist eine andere. Das muss man sich vorstellen wie ein Strom-See. Letztlich ist es so, je mehr Kunden nachfragen, saubere Energie, Strom aus erneuerbaren Energien, desto mehr wird auch in diesen See eingespeist. Und dann wird eben nach und nach konventionelle Energie aus konventionellen Kraftwerken verdrängt.
Ja, da muss man ein bisschen unterscheiden. Rein physikalisch ist es natürlich so: Sie arbeiten auch stark mit regionalen Initiativen zusammen, die selbst Strom erzeugen. Wie genau sieht diese Kooperation aus?
Ja, da muss man ein bisschen unterscheiden. Rein physikalisch ist es natürlich so: Ja, da arbeiten wir mit initiativen Bürger-Energie-Gesellschaften, vor allen Dingen zusammen, die eigene Kraftwerke betreiben. Und mit diesen vertreiben wir dann regionale Tarife, in denen auch der Strom genutzt wird aus den Anlagen, den diese Genossenschaften selber betreiben. Das ist dann ein sehr regionaler Ansatz und der macht uns Spaß, weil wir eben genau dieses Dezentrale auch an der Energiewende als einen sehr zentralen Punkt sehen. Das heißt viele Akteure, bürgernahe Akteure, dass die Wertschöpfung vor Ort bleibt. Das ist für uns ein wichtiger Punkt. Neben der reinen Thematik Ökostrom.
Ja, da muss man ein bisschen unterscheiden. Rein physikalisch ist es natürlich so: Wie sieht denn jetzt der Energiemix aus, den IONOS bei Ihnen seit einigen Jahren bezieht?
Ja, da muss man ein bisschen unterscheiden. Rein physikalisch ist es natürlich so: Das ist Strom zu hundert Prozent aus deutschen Wasserkraftanlagen. Und das ist insofern eine Seltenheit, als es außerdem Strom ist aus Wasserkraftanlagen, die nicht zu konventionellen Energiekonzernen gehören. Es gibt wahrscheinlich gar nicht viel mehr Kraftwerke als die, die wir hier für die Belieferung von IONOS nutzen, die eben eine Unabhängigkeit von konventionellen Energien auch in der Eigentümerstruktur sichern und außerdem aus Deutschland kommen. Der Normalfall bei Ökostrom ist ja, dass die Energie aus Skandinavien kommt oder aus anderen ausländischen Märkten.
Ja, da muss man ein bisschen unterscheiden. Rein physikalisch ist es natürlich so: Kann man das Ganze ein bisschen quantifizieren? Was genau bedeutet diese Zusammenarbeit von IONOS mit Naturstrom für die Umwelt?
Ja, da muss man ein bisschen unterscheiden. Rein physikalisch ist es natürlich so: Ja, natürlich spart IONOS dadurch einen Haufen Schadstoffe ein, die normalerweise bei der Erzeugung von konventioneller Energie nötig wäre. Einfach ein paar Zahlen, die, wenn man das Jahr 2019 nimmt, dann ist durch die Zusammenarbeit eine Ersparnis von ungefähr 34000 Tonnen CO2 ermöglicht worden. Und auch 2,4 Tonnen ungefähr Atommüll hat man vermieden, wenn man das sozusagen auf den Atom-Anteil runter rechnen würde. Aber das heißt schon wirklich erhebliche Zahlen, die durch den Bezug von erneuerbaren Energien in der Produktion eingespart werden konnten.
Ja, da muss man ein bisschen unterscheiden. Rein physikalisch ist es natürlich so: Unternehmen setzen ja auf Ökostrom und damit auch auf die Naturstrom AG, um ihren eigenen CO2-Fußabdruck zu senken. Was kann man dabei zusätzlich tun, um neben dem Klimaschutz auch noch Kosten zu sparen?
Ja, da muss man ein bisschen unterscheiden. Rein physikalisch ist es natürlich so: Ja, man kann natürlich schauen, was konkret vor Ort in der Situation, in dem Büro, in dem Laden, in dem ich als Unternehmen bin sich noch optimieren lässt. Und dazu gehört letztlich erst mal zum Beispiel eine Beratung, ein Energiekonzept, sich machen zu lassen. Dazu gehören auch Wärme-Lösungen oder Kälte-Lösungen, die es gibt und die auch Energiekosten einsparen helfen und den Umweltnutzen vergrößern können. Und dazu gehört auch die Frage einer Anlagenpacht, zum Beispiel, wenn man selber nicht investieren will oder eben die Frage, kann ich nicht selber direkt in der Anlage investieren? Das heißt vor allen Dingen in dem Fall eine Photovoltaikanlage auf meinem Dach. Und dort gibt es also viele Möglichkeiten direkt vor Ort, wo wir auch unsere Kunden beraten und wo man seinen CO2 Abdruck senken kann. Das heißt also auch wirklich seinen Energieverbrauch senken kann. Denn das ist letztlich natürlich immer der beste Schritt, dass man den Energieverbrauch senkt, die Optimierung danach von der Frage, welche Qualität der Strom hat. Das ist dann der zweitbeste Schritt.
Ja, da muss man ein bisschen unterscheiden. Rein physikalisch ist es natürlich so: Zum Schluss noch das Thema, das im Moment alle bewegt. Auch in der Corona Pandemie kommen wir nicht vorbei. Die hat ja sicherlich, Stichwort Homeoffice - viele Leute arbeiten jetzt statt im Büro zu Hause, hat sich sicherlich auch in den Strommärkten bemerkbar gemacht. Was konnten Sie da für Effekte beobachten?
Ja, da muss man ein bisschen unterscheiden. Rein physikalisch ist es natürlich so: Ja, das eine ist, das durch den Nachfragerückgang insgesamt eben die Preise an den Großhandelsmärkten für Energie deutlich gesunken sind. Und das kann man ganz grundsätzlich sagen, wenn jemand die Möglichkeit hat, aktuell neue Verträge im gewerblichen Bereich abzuschließen für die Zukunft, dann ist jetzt eigentlich ein guter Zeitpunkt, weil wir ein sehr niedriges Preisniveau haben. Die andere Sache ist, dass man bei den beiden Gruppen Gewerbekunden und Privatkunden in unterschiedlichen Trend feststellen kann, der auch logisch ist. Bei den Gewerbekunden sehen wir bei unseren Kunden, dass der Verbrauch ungefähr um zehn Prozent gesunken ist in der Corona-Krise. Klar, die Läden haben teilweise zugemacht, oder vielleicht wurde eine Schicht weniger gemacht. Das ist nachvollziehbar. Und im Privatbereich sehen wir genau das Gegenteil, weil viele Leute Homeoffice-Tage hatten oder eigentlich die ganze Zeit zuhause waren. Und wenn man mehr zu Hause ist und dort entsprechend sein Leben komplett verbringt, dann verbraucht man natürlich auch mehr Energie und Strom. Das heißt, dort gehen die Verbräuche hoch.
Ja, da muss man ein bisschen unterscheiden. Rein physikalisch ist es natürlich so: Vielen Dank Oliver Hummel von Naturstrom.