00:00:00: Herzlich willkommen zu dieser Spezialfolge von Inside Jonas aus unserem mobilen Podcaststudio
00:00:11: auf dem Jonas Summit in Berlin. Mein Name ist Karin Kreper und bei mir zu Gast ist Nils Müller.
00:00:16: Er ist Gründer und CEO von Trend One, ein Unternehmen für Trendforschung und Innovationsberatung.
00:00:22: Das Firmen auf ihrem Weg in die Welt von morgen begleitet und er ist zukunftsvisionär. In seiner
00:00:27: Kinot hat er uns gerade mit auf eine Reise in die Zukunft genommen, genau genommen ins Jahr 2030.
00:00:32: Hallo Nils, willkommen zurück im Jahr 2024. Hi, grüß dich. Deine Kinot hatte ja den Titel
00:00:38: "Welcome to the Future" und hat uns wie gesagt im Jahr 2030 entführt und du hast da so ein
00:00:44: Bild gezeichnet von der Welt, die so hyperconnected ist mit Airtaxis, glaube über 100.000 Geräten,
00:00:50: die gleichzeitig verbunden sind. Nun ist 2030 ja nur noch sechs Jahre hin. Wie schnell können
00:00:56: diese Veränderungen stattfinden? Also das sind ja diese technologischen Dinge,
00:01:00: sind evolutionäre Veränderungen, die eh passieren. Das waren die 100 Milliarden Geräte,
00:01:04: die am Internet dran connected sind in 2030. Die Frage ist ja immer, was wird dann aus uns?
00:01:09: Also was wird aus unserer Wirtschaft, aus unserer Gesellschaft? Und das ist eigentlich die viel
00:01:13: spannendere Frage als diese Evolution von Technologie, die jeder irgendwie ganz gut
00:01:17: prädikten kann, sowie die demografischen Wandel kannst du prädikten und so weiter. Aber was
00:01:22: hat das für ein Impact auf uns? Und da habe ich drüber gesprochen. Ich habe schon auch zugegebenermaßen
00:01:28: gedacht, so 2030, okay wie sieht das dann aus? Das ist echt nicht mehr weit und du hast ja so
00:01:32: fünf Trends vorgestellt. Vielleicht kannst du da noch mal sagen, wie die so aussehen grob.
00:01:38: Genau, also der Impact von dieser KI-Evolution, die wir gerade sehen, ist das KI, noch mal technisch
00:01:44: gesagt, die nichts bessere KI kreieren kann. Das heißt, wir haben Evolutionary Computing in
00:01:50: Millisekunden, kann ganz viel Intelligenz explodieren fast. Und das wird bei uns bedeuten, dass die
00:01:57: Knowledge Economy gar nicht mehr unsere dominierende Wirtschaftsform ist, weil die KI plötzlich ganz
00:02:02: viel kann, was wir so als Knowledge Worker vorher gemacht haben. So wie wir früher waren wir
00:02:07: Acriculture Economy, wenn du so an deine Großeltern denkst. Und das ist jetzt auch nicht mehr so,
00:02:11: sind irgendwie unter ein Prozent der deutschen Arbeiten in der Landwirtschaft. Und dann war
00:02:14: irgendwie die Industriegesellschaft ist auch nicht mehr der Dominierende. Jetzt sind wir in der Knowledge
00:02:18: Economy als Dominierende Wirtschaftsfaktor und die wird gerade abgelöst und disrupted durch
00:02:23: diese exponentielle KI-Entwicklung. Und dann war natürlich die Frage, was kommt als Nächstes?
00:02:29: Also was ist denn dann die nächste Wirtschaftsform? Das geht ja alles wirklich rasend schnell.
00:02:34: Meine Großeltern, klar, die hatten noch gar keinen Fernseher. Ich bin noch ohne Handy aufgewachsen
00:02:38: und ohne Computer. Das kann sich meine Nichte gar nicht mehr vorstellen und wir alle ja auch nicht
00:02:43: mehr so richtig. Aber wie beeinflusst das denn tatsächlich auch so die Unternehmenswelt und
00:02:48: unser Leben? Also was macht das mit den Leuten? Ich habe das ja genannt so die Distrust Society,
00:02:53: also wir vertrauen nicht mehr. Einerseits kann ich diesen Inhalten vertrauen, also ist es vielleicht
00:02:59: KI generiert und auch kann ich den geopolitischen Dingen momentan vertrauen. Also so vertrauen
00:03:05: ist momentan ein riesen Thema, weil geopolitisch ist es gerade zwischen China und USA und Taiwan.
00:03:11: Es ist halt wie so eine Platten-Tektonik, sag ich immer. Kennst du das, wo sich die Platten auf der
00:03:15: Erde verschieben? Auf der einen Achse, eben das geopolitische und auf der andere jetzt so human
00:03:20: versus AI ist quasi noch so eine Achse. Kann ich vertrauen, dass mein Job dann noch existiert?
00:03:26: Kann ich vertrauen, dass ich irgendwie diesen Inhalten vertraue oder ist es vielleicht ein
00:03:30: Newscenter, der einfach nur fake ausstrahlt und komplett KI generiert ist? Und das macht es so mit
00:03:35: der Gesellschaft und also dieses Misstrauen momentan, das spielen wir und dann gibt es auch
00:03:40: Einflussfaktoren, die die Wirtschaft jetzt massiv beeinflussen. Da können wir vielleicht auch noch
00:03:44: darüber sprechen. Ja gerne. Also ich würde einmal noch diese Geschwindigkeit eingehen, weil das ist
00:03:49: einerseits ja schwer, Schritt zu halten auch, andererseits ja auch so ein Drang nach Fortschritt,
00:03:55: aber gleichzeitig vielleicht auch ein Stück Überforderung für viele. Wie begegnet man dem?
00:03:59: Jetzt wird es ein bisschen komplex. Also wir Menschen überschätzen immer den kurzfristigen
00:04:04: Impact. Also wie beim Metaverse, weißt du noch vor zwei Jahren, alle leben oder Second Life damals,
00:04:09: hast du noch mitgekriegt, alle leben nur noch in virtuellen Welten und zwar morgen ist natürlich
00:04:14: quatsch. Also dieser kurzfristige Impact ist nie so groß wie man denkt, aber der langfristige
00:04:20: Impact und mittlerweile würde ich auch sagen der mittelfristige, der ist halt gigantisch. Also
00:04:25: von dieser KI Evolution, KI wird halt das Betriebssystem unserer Gesellschaft, ja, es wird
00:04:30: den Betriebssystem der Politik für Entscheidungsfindung, für demokratische Prozesse, für die Wirtschaft,
00:04:36: für Automatisierung von Dingen, für die Gesellschaft, weil es einfach ganz viel automatisiert und uns
00:04:41: abnimmt und deswegen brauchen wir natürlich diese Geschwindigkeit momentan auch, da die Dinge
00:04:46: aufzubauen und in die Gesellschaft und in die Betriebssysteme der Wirtschaft einzubauen und
00:04:51: das ist ganz schwer, wenn jemand schon so exponentiell wächst, wie zum Beispiel Open AI, mit 1000
00:04:58: Milliarden an Investitionen und Rechenzentren und das kann man nicht mehr aufholen. Es gibt dann
00:05:03: oft so ein Winner Tax at all, es gibt ein eBay oder? Kennst du noch was anderes? Also das ist dann
00:05:08: oft so, dass es irgendwie diese exponentielle Kurve, wenn man dann irgendwann zu spät anfängt,
00:05:12: dann kannst du nicht mehr aufholen und deswegen geht es jetzt schon natürlich, wie du sagst, um
00:05:16: diesen Geschwindigkeitswettbewerb zu sagen, wir müssen jetzt bei Quanten Computing echt vorne mit
00:05:21: dabei sein, ja, wir müssen bei Space und Satellite Technology mit dabei sein, weil wir brauchen
00:05:26: die Daten und nicht nur Elon Musk soll 6000 Satelliten ins All, sondern wir brauchen auch als
00:05:30: ESA und als Europa diese ganzen Daten von digitalen Spinning, die wir irgendwie von Städten erstellen
00:05:36: für autonomes Fahren und so weiter. Es ist schon auch ein Geschwindigkeitswettbewerb und da darf
00:05:41: man nicht so lange warten, ansonsten kann man es nicht mehr aufholen. Wie macht ihr das denn?
00:05:46: Also ich meine, ihr seid ja sehr gut aufgestellt in dem Sinne, dass ihr einerseits ja forscht und
00:05:51: auch ganz viel mit Trends arbeitet und auch sicherlich da viel tiefer drin steckt als jetzt so der
00:05:55: normale Unternehmer oder auch wir und gleichzeitig beratet ihr ja auch Unternehmen, wie die eben mit
00:06:00: diesen neuen Trends umgehen. Wie leitet ihr die Denda so an? Also ihr müsst ja auch erst mal spüren,
00:06:04: wie weit sind die denn schon und wie offen sind die auch für Veränderungen?
00:06:07: Das ist ganz besondere bei Trend 1. Wir machen weltweite Scouting. Also es ist jetzt nicht so
00:06:11: Forschung, wie du das kennst vom Fraunhofer-Institut, sondern wir haben einfach überall Scouts,
00:06:15: wir haben unsere Crawler und die entdecken jeden Monat Tausende von neuen Dingen. Startups,
00:06:20: Technologien aus Singapur, neue Cyber Security-Sagen aus Israel, neue gesellschaftliche Entwicklungen
00:06:25: in China, also so wie Trüffel Schweine, haben wir dieses ganze Bild an Dingen, die weltweit und in
00:06:31: allen Industrien machen wir das auch. Seit über 20 Jahren scouten wir die Sachen und packen die in
00:06:35: Datenbanken und dann haben wir dieses Signalwissen an Veränderungen und dann fangen wir an diese
00:06:40: Veränderung zu clustern in größere Strömungen, weil wenn du siehst okay so ein Fashion Trend,
00:06:44: da kommt jetzt was aus Israel, dann kommt das auch aus Schweden und auch noch aus Brasilien. Das
00:06:50: scheint ja was dran zu sein und dann kannst du ein Cluster draus machen und da wird quasi ein
00:06:54: strategischer größerer Makrotrend draus und dadurch generieren wir dieses Zukunftswissen,
00:06:58: also wirklich bottom up aus diesen ganzen weltweiten Veränderungen. Finden wir große
00:07:03: Strömungen und die helfen uns Szenarien über die Zukunft zu entwickeln, zu sagen okay wenn
00:07:09: diese ganzen Strömungen kommen wird die Gesellschaft, wird die Wirtschaft, wird die Technologie
00:07:13: wahrscheinlich so und so und das ist ja quasi ein Sprungbrett, was wir haben aus 2030, wo wir
00:07:18: diesen zeitlichen Wissensvorsprung haben, das heißt wir starten gar nicht mit unserer Beratung
00:07:23: in 2024, sondern aus 2030 und gehen dann Backcasting. Das heißt wenn du vor der Welle sein willst, als
00:07:31: Surfer musst du eigentlich da wissen was dahinter kommt und so weiter, du musst eigentlich immer so
00:07:35: ein Schritt vor der Welle sein und deswegen ist es gut Unternehmensplanung, strategische
00:07:41: Planung aus dieser Zukunft heraus zu machen und nicht wie bisher eher so aus der Gegenwart ein
00:07:47: bisschen weitergeschrieben, sondern wirklich Planung aus der Zukunft und dann Strategien,
00:07:52: Portfolios, Wachstumsentwicklung mit dem Blick aus der Zukunft. Wie offen sind Unternehmen in
00:07:58: Deutschland dafür? Also die Deutschen gelten ja immer so, ich nenne jetzt bewusst ein Klischee,
00:08:03: als eher ein bisschen vorsichtig, ein bisschen langsamer. Ist das so oder? Ja das ist eigentlich
00:08:07: sogar ein Vorteil, weil sie sehr analytisch sind. Ja also auch die Schweizer, die sind eigentlich
00:08:11: perfekte Kunden, weil die Schweizer sagen ja das müssen wir uns erst mal genau angucken,
00:08:15: da machen wir erst mal eine Riesenstudie, wir befragen erst mal tausend Experten und das
00:08:19: ist ja genau unser Metier, dass wir sagen wir bereiten wirklich systematisch im Deep Dive diese
00:08:24: Zukunftsentscheidungen mit vor und dann machen die Schweizer auch große Entscheidungen. Also
00:08:29: ihr mir ist das größte Projekt in Europa, war Karkus Sutor, 30 Milliarden Investment und auch
00:08:34: Hamburg zum Beispiel, wo ich herkomme, da haben wir die Hafen City, 26 Milliarden Investment für
00:08:39: einen neuen Stadtteil. Das sind schon große Entscheidungen und die müssen halt gut vorbereitet
00:08:43: werden, dasselbe ist ja in Unternehmen, wenn BMW jetzt sagt, gehen wir irgendwie in Flugtaxis
00:08:47: oder nicht. Das sind große Entscheidungen, die Deutschen sind so geil, weil die das dann so
00:08:51: gerne analysieren und deswegen sind wir ein bisschen langsamer, weil es gibt andere Kulturen,
00:08:56: ist ein bisschen just do it in Mentalität in Amerika, ein bisschen dieses Try and Error zu sagen.
00:09:00: So okay, wir packen erst mal ein paar Milliarden darauf, paar 100 Millionen auf dieses Startup und
00:09:04: machen das mal und gehen halt in diesen Experimentier-Modus und lernen dann quasi on the fly,
00:09:09: das macht die schneller, aber nicht unbedingt besser. Also wenn du schaust, so ein Airbus zum
00:09:15: Beispiel, den kann niemand bauen. Das ist, wenn du eine Explosionszeichnung von einem Airbus
00:09:19: anschau, das ist so eine komplexe Maschine mit Millionen Teilen, ein komplexes Zusammenspiel
00:09:24: von Hardware und Software, also Cyber-Physical System, niemand auf der Welt kann sowas bauen,
00:09:30: die die Amerikaner, nicht die Chinesen, das können nur wir, weil wir halt so präzise,
00:09:34: ich sag mal, Visionsingenieure sind, die halt solche ultra komplexen Maschinen bauen können.
00:09:39: Du hattest ja auch so ein paar Beispiele oder Vision aus Japan auch mitgebracht und aus meiner
00:09:45: Erfahrung heraus ist Japan, landet sehr offen für Technologie und auch neuartige Anwendung,
00:09:51: so ein AI-Arzt oder sowas, war da irgendwie drin. Sind die da tatsächlich auch schon weiter
00:09:57: in der Umsetzung? Absolut, ja Japan ist auf jeden Fall Innovationsführer, steht für 10% der
00:10:02: weltweiten innovation also
00:10:06: Hauptsächlich im Bereich Unternehmen und Technologie, zum Beispiel Südkorea, ist auch
00:10:08: ein Großteil kulturelle Innovationen.
00:10:11: Die exportieren ja ganz viel kulturelle Innovationen in die Welt, in diesem ganzen Korea-Pop und
00:10:16: so weiter.
00:10:17: Aber die Japaner sind echt weit und man braucht ja auch immer so ein Pain.
00:10:21: Und die Japaner haben den Pain des demografischen Wandels noch viel krasser als bei uns.
00:10:26: Ich glaube, in Japan und Südkorea liegt die Geburtenrate bei 0,8.
00:10:29: Das heißt, jedes Pärchen hat 0,8 Kinder.
00:10:32: Man bräuchte aber 2, damit die Gesellschaft stabil bleibt.
00:10:35: Und die haben echt diesen Pain des demografischen Wandels ultra viele alte Leute und keine Ärzte
00:10:40: mehr und deswegen machen die halt ganz viel Robotik und AI und autonome Systeme und so
00:10:45: und natürlich, weil sie sich da gut vorbereiten auch.
00:10:47: Die Japaner sind auch gute Planer und Vorbereiter.
00:10:50: Richtig gute Strategien, aber die lassen uns nie rein, weil die nehmen keine deutschen
00:10:54: Konsulten zu.
00:10:55: Du hast ja sowohl die Chancen von AI aufgezeigt als auch eben diese Trust-Essue.
00:10:59: Wie bringst du Leuten den goldenen Mittelweg näher zwischen Förderung von Kreativen,
00:11:04: Innovationen, aber auch da den Skeptikern zu begegnen?
00:11:08: Gibt es denen überhaupt diesen goldenen Mittelweg?
00:11:10: Also ich habe das Problem oft gar nicht, weil wir werden natürlich angesprochen von den
00:11:14: Leuten, die die Zukunft kreieren wollen.
00:11:16: Also ich sage immer, das sind so gar nicht so die Optimisten oder die Pessimisten, sondern
00:11:21: eher so die Possibilisten.
00:11:22: Die sagen so, okay, da gibt es neue Dinge, die können uns helfen, besser zu werden und
00:11:27: dann wollen die das halt machen und dann sprechen die uns an.
00:11:29: Das heißt, wir sind natürlich auch mit Trend One in so einer Bubble an Future Creators,
00:11:33: weil das sind unsere Kunden, das ist unser Netzwerk und mit den anderen haben wir dann
00:11:38: natürlich in Change-Prozessen zu tun.
00:11:40: Da sind dann irgendwie Tausende von Mitarbeitern von Betroffen.
00:11:43: Und im Endeffekt gewinnen immer die, die so ein bisschen konstruktiv nach vorne denken.
00:11:48: Also das sind einfach die Gewinner in Sales, in Business Development, in Innovation und
00:11:53: das ist dann natürlich auch so ein bisschen Evolution, weil die anderen dann einfach abgehängt
00:11:56: sind und nicht mehr mitmachen.
00:11:57: Wir versuchen ganz viel Zukunftsmut in diese Unternehmen zu bringen, sagen, schau mal,
00:12:02: da gibt es ganz viele Möglichkeiten und du hast auch die Möglichkeit so offen über
00:12:06: diese Zukunft zu sprechen, weil wie ich eingangs gesagt habe, die Zukunft ist ja noch gar nicht
00:12:10: geschrieben.
00:12:11: 2030 weiß man noch nicht, aber wir können sie kreieren und dass wir diesen Kollegen
00:12:16: und Managern auch diesen Zukunftsmut vermitteln, ist ein ganz wichtiger Teil unserer Arbeit.
00:12:21: Es spielt dabei auch eine wichtige Rolle, dass man dann auch vermittelt, dass der Faktor
00:12:24: Mensch trotzdem wichtig bleibt.
00:12:26: Und ich sage mal, eigentlich bleibt, ihr könnt es jetzt nicht sehen, ich fasse auf
00:12:30: meinen Herz, aber das ist das, was bleibt.
00:12:33: Menschen sind unglaublich gut da drin in anderen Menschen, führen mit anderen Menschen,
00:12:39: vertrauensvoll zusammenzuarbeiten, Kollabration ist ein Superthema, wo wir sagen, wir haben
00:12:45: Vertrauensnetzwerke, wir können imaginieren, mit dem Herz eigentlich entscheiden und fühlen
00:12:52: und haben ganz viele menschliche Fähigkeiten.
00:12:55: Und das ist eigentlich der Schlüssel zu sagen, in einer Welt voller KI geht es nicht darum,
00:13:00: als Mensch werden wie die KI, das kannst du nicht.
00:13:03: Aber mehr Mensch zu sein und besserer Mensch zu sein, noch stärker Mensch zu sein.
00:13:08: Und ich glaube darauf kommt es an, weil wir können die KI nicht mehr einholen oder kopieren,
00:13:12: so wie ein Schüler mit einem Taschenrechner, er kann diese gut rechnen wie der Taschenrechner.
00:13:16: Der Taschenrechner ist ja auch so ein Ding, was dann alles geändert hat, sondern es geht
00:13:19: einfach darum, in dem Zeitalter von KI mehr Mensch zu sein.
00:13:22: Also es ist eher so kein Entweder oder, sondern ein auch.
00:13:26: Wir müssen lernen, Hand in Hand zusammenzuarbeiten.
00:13:28: Ich fand das ganz schön, du hattest ja auch noch ein paar Beispiele gezeigt, die auch das Publikum
00:13:33: haben schmunzeln lassen, mich selber auch, wo die Roboter zum Beispiel Milch neben die
00:13:38: Müsli-Schale gießen oder auf einer Bananschale ausrutschen oder den Ketchup durch die Gegenspritzen,
00:13:44: weil sie eigentlich den Leuten helfen sollen, den Ketchup zu servieren.
00:13:48: Ist das vielleicht auch so ein Twist, wo man auch sagen kann, guck mal, es ist nicht alles
00:13:51: perfekt, es wird es auch niemals sein, sondern es ist einfach so ein Weg?
00:13:56: Ja, also die Zukunft entsteht durch Experimente, durch Erfindungen und Experimente und Erfindungen
00:14:01: entstehen auch durch Experimente.
00:14:02: Das können wir gar nicht vorhersehen, so wie Pernizillin war auch so ein Random Invention.
00:14:07: Das heißt, wir müssen einfach Dinge ausprobieren und damit auch spielerisch ausprobieren und
00:14:12: dann passieren unglaublich neue Dinge, die wir vorher uns gar nicht vorstellen konnten.
00:14:16: Das sind halt Erfindungen und die werden vielleicht zur Innovation, aber es passieren natürlich
00:14:20: zu 95 Prozent der Fälle irgendwelche Fehler, wo es einfach daneben geht und wir gar nicht
00:14:25: merken, was wir da gerade irgendwie falsch gemacht haben oder so.
00:14:28: Das heißt, das ist dieses Experimentieren.
00:14:30: Kennt ihr das MIT?
00:14:31: Das MIT ist so ein Safe Space von unglaublich schlauen Leuten, die einfach unglaublich
00:14:36: viel Freiraum haben, dort zu experimentieren.
00:14:39: Das heißt, die kriegen manchmal gar nicht so klare Aufträge wie jetzt beim Fraunhofer-Institut
00:14:43: zu sagen, du machst nur das, sondern die haben einfach so ein Playfulness, einfach so ein
00:14:47: Research Room und ganz viel Vertrauen, diese Psychological Safety von der Leadership auch
00:14:52: zu sagen, wir geben euch Geld, wir geben euch Technologie, spiel mal, wir wissen auch gar
00:14:56: nicht so genau, was daraus kommt.
00:14:57: Und ich glaube, dass wir diese Innovation Bubbles schaffen, wo Menschen zusammenkommen, sich
00:15:02: vertrauen, auch ein bisschen kreativ Neues erfinden können, das ist total wichtig.
00:15:07: Das ist ja genau das, was du auch gerade sagst.
00:15:09: Wer einen Plan hätten, wie wird das denn sein und wir wissen das alle schon, dann verpassen
00:15:13: wir das, was wir durch Experimente lernen, weil dadurch entdecken wir ja vielleicht auch
00:15:16: auf der Suche nach einer Sache vielleicht auch was ganz anderes.
00:15:19: Und jetzt sind wir eigentlich bei der Schule und beim Studium und so was, weil ich bin
00:15:22: großer Fan von der Schule, ich denke, das ist eine der wichtigsten gesellschaftlichsten
00:15:26: Erfindungen, die wir jemals hatten, unsere Kinder zur Schule zu schicken und ich glaube
00:15:29: auch, dass wir unglaublich coole Lehrer haben und alles und ich glaube, dass der Modus am
00:15:34: besten ist, lernen durch Experimente mit anderen, mit ausprobieren und autodidaktisch auch,
00:15:41: also nicht mehr von vorne, da ist jemand, der weiß, was wichtig wird.
00:15:45: Wir wissen ja gar nicht, welche Jobs es in 2040 gibt, wenn unsere Kinder dann, so wissen
00:15:49: wir nicht, ja.
00:15:50: Aber wir können die quasi anleiten, die Zukunft selber zu erforschen und zu kreieren und
00:15:57: das ist dann vielleicht auch ein bisschen chaotisch, aber wenn ihr euch mal jetzt auch
00:16:00: im Podcast hier überlegt, in welchen Momenten habt ihr am meisten gelernt?
00:16:04: Und das waren wahrscheinlich, wo ihr euch auch erinnern könnt, sehr emotionale Momente
00:16:09: und Momente, wo ihr autodidaktisch vielleicht mit anderen Kollegen zusammen irgendwas Neues
00:16:14: rausgefunden habt und das sind eigentlich die Learning Momente, ja und nicht die, wo man
00:16:18: irgendwo im Auditorium sitzt und vorne erzählt einer von Tal was, sondern eigentlich ist
00:16:24: diese neue Form von Schule eigentlich eher so ein Future Creation Playground und ich glaube,
00:16:30: da müssen wir hin.
00:16:31: Ist das auch ein Ansatz, den Unternehmen verfolgen sollten?
00:16:34: Wir haben ja das Problem, dass wir aus der Industriegesellschaft kommen, das heißt,
00:16:38: wir haben eigentlich die letzten 80 Jahre genau das Gegenteil gesagt, wenn du bei Porsche
00:16:42: reinguckst, die haben die besten Pferden statt, die sind die besten Ingenieure der Welt,
00:16:46: die wurden immer mit Lean Management noch schlanker, noch weniger Redundanz, noch weniger
00:16:50: Overhead, noch schneller, noch besser und dann gehen die jeden Tag zur Arbeit und machen
00:16:55: die Schraube noch besser und noch leichter und den Auspuff und so und dann kommt raus
00:16:58: der beste Sportwagen der Welt, aber sie gucken überhaupt nicht mehr nach links und rechts,
00:17:03: sie haben komplett verleernd diese kreativen Playgrounds zu haben, weil das waren ja laut
00:17:07: der Merkensi Berater einfach alles unnötige Redundanzen, die im Lean Management von BCG
00:17:13: und so keine Rolle gespielt haben.
00:17:15: Es konnte man wunderbar wegstreichen, Kosten reduzieren und hatte trotzdem Performance,
00:17:19: weil es einfach nur nach vorne geht.
00:17:21: Aber die Wirtschaft entwickelt sich momentan nicht nach vorne, sondern eher nach links und
00:17:25: rechts und horizontal und diagonal.
00:17:27: Es gibt immer mehr Cross-Industrie-Vernetzungen, wo Unternehmen zusammenkommen, wo man gar
00:17:31: nicht mehr gedacht hat, das sind Partnerships.
00:17:33: Also was wir gesehen haben bei Toyota, die Partnern da mit Hospitälern, Versicherungen,
00:17:39: Krankenhäusern, Ärzten, um halt Value-Propositions zu schaffen, die man in der eigenen Branche
00:17:43: gar nicht schaffen kann, weil man halt ein Autobauer ist.
00:17:45: Aber man muss eben dieses links und rechts gucken und dann braucht diese Labs und ich
00:17:49: glaube, das sind die Unternehmen gerade wieder dran zu erkennen, diese Playgrounds zu schaffen,
00:17:54: auch um das Potenzial der Mitarbeiter richtig zu nutzen.
00:17:57: Ich finde, das ist ein super schönes Schlusswort und ich würde mich total freuen, wenn wir
00:18:01: wirklich im Jahr 2030 nochmal auf heute zurückgucken könnten, wie wir damals, dann damals das
00:18:09: Jahr 2030 vorher gesehen haben oder versucht haben, zu antizipieren.
00:18:13: Von daher danke ich dir für das Gespräch und ich hätte noch eine letzte Frage, die
00:18:18: mich persönlich interessiert.
00:18:19: Du hast das Bild mit dem Surfer vor der Welle gezeichnet.
00:18:22: Ich gehe tatsächlich auch gerne surfen und ich würde mich super gerne bienen können,
00:18:27: weil dann könnte ich am Wochenende Wellen reiten, gehen in Portugal und am Montag wieder
00:18:31: im Büro sein zum Arbeiten.
00:18:33: Wann schaffe ich das?
00:18:35: Du bist ja der Zukunftsexperte, vielleicht hast du einen Tipp.
00:18:38: Also Beam gilt ja theoretisch, aber du brauchst halt mega viel Energie dafür.
00:18:42: Unglaubliche Unmengen von Energie, um eben Materie von einem Ort zum anderen zu beamen.
00:18:48: Und ich denke, dass wir jetzt Durchbrüche sehen in der Quantenmechanik, weil Quantenmechanik
00:18:53: ist ja auch, dass das ein Teil ist hier und der zweite Teil von dem Teil ist in Amerika
00:18:59: und wenn du den Zustand ändern, das von dem ersten Teil änderte sich vom zweiten Teil
00:19:02: in Echtzeit.
00:19:03: Das heißt, das ist Kommunikation schneller als in Lichtgeschwindigkeit.
00:19:06: Weil sonst hast du ja nur diese 300.000 Kilometer pro Sekunde laut einsteigen, was die maximale
00:19:10: Geschwindigkeit ist.
00:19:11: Aber bei Quantenmechanik ist es halt anders, die sind halt verknüpft, diese Quanten.
00:19:15: Das heißt, es gibt natürlich quantenmechanische Möglichkeiten, Dinge zu übertragen, wo wir
00:19:20: heute noch gar nicht dran glauben und dann wünsche ich dir, dass du dich mal so ein
00:19:24: bisschen durch die Gegend beamen kannst dann bald.
00:19:26: Aber ich glaube, das dauert noch ein bisschen länger.
00:19:27: Ja, ich glaube, ich würde auch tatsächlich noch ein bisschen warten, bis das an anderen
00:19:31: Objekten ausprobiert wurde, weil nicht, dass mein linker Arm dann in Portugal ist und der
00:19:37: Rest des Körpers hier.
00:19:38: Also von daher beobachte ich das vielleicht lieber noch ein bisschen aus der Ferne.
00:19:41: Ist gut, wenn dann keine Hecker kommen und dann unterwegs ein Hecken und dann kommt man
00:19:45: als Katze wieder raus oder so.
00:19:47: Ja, wer weiß, was man dann erlebt, aber ich glaube, ich bin da noch ein bisschen zurückhaltend
00:19:51: da.
00:19:52: Ich sage vielen Dank auch für die spannenden Einblicke, die du unseren Gästen gegeben hast.
00:19:56: Bis bald, wir sehen uns 2030, treffen uns wieder und machen Review.
00:20:00: Alles klar, bis dann.
00:20:01: Bye bye.
00:20:02: Ciao.
00:20:02: [Musik]
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